Die neue Staller-Orgel

Zwecks Beschaffung einer neuen Orgel wurden mehrere Orgelbauer um ein
Angebot gebeten. Pfarrer Siegl, Mitglieder der Kirchenverwaltung und des
 Kirchenchores sowie die Chorleiterin sahen und hörten sich Orgeln im Dekanat
Miesbach an. Den Zuschlag bekam schließlich Anton Staller, ein erfahrener Orgelbaumeister.
In zwei Jahren schuf er mit seinen Fachleuten in seiner Orgelbauwerkstätte
in Grafing die neue Orgel für die Pfarrkirche St. Laurentius in Egern. Nur
die barocke  Vorderfront der Orgel  war erhaltenswert und wurde in die Gesamtplanung
einbezogen. Links und rechts seitlich wurden zwei neue Orgelgehäuseteile
 angefügt. Der Spieltisch wurde aus Platzgründen nach vorne an die Brüstung
gestellt, mit dem Blick des Organisten  zur Orgel.
Das Gesamtwerk kostete  rund 600 000 DM,  die in voller Höhe  von der anonymen
Spenderin getragen wurden. Der Förderverein brauchte nur noch die Kosten für
den Ausbau der alten und den Einbau der neuen Orgel sowie die Mehrwertsteuer zu
übernehmen. Allerdings entstanden  der Kirchenverwaltung zusätzlich  Kosten für
die Festigung  und Ausgleichung des Fußbodens der Orgelempore sowie die  farbige
Fassung des Orgelprospekts.

 Nach zweijähriger Bauzeit konnte die neue Staller-Orgel am 28. April 1996 in
einem  Festgottesdienst mit Domkapitular Josef Obermaier feierlich geweiht werden.
Der Egerner Kirchenchor, vier erstklassige  Gesangssolisten, ein
18köpfiges Orchester mit  dem Salzburger  Professor Stefan Klinda  an der neuen
Orgel führten die ,,Messe in D" von Otto Nicolai auf. Chorleiterin Christine König
hatte das Werk einstudiert. Die Verheter der Kirche und der Kommune sowie die
ausführenden Künstler und der gesamte Kirchenchor waren zum Mittagessen in
 unterschiedliche Lokalitäten eingeladen. Der Chor war für das ,,Hotel Bachmair
am See" eingeteilt.

Um 15 Uhr stellte der Orgelbaumeister Anton Staller gruppenweise seine neue Orgel vor.
Und um 18 Uhr gab Professor Klinda ein Orgelkonzert mit Werken aus verschiedenen Epochen. Das Katholische Pfarramt St. Laurentius ließ eigens eine Broschüre drucken ,,Die neue Orgel in der Pfarrkirche St. Laurentius Egern" mit einer Auflage von 3.000 Exemplaren und einer Widmung aus der Konstitution über die hl. Liturgie. (Art. 120, II. Vatikanisches Konzil):

 ,,Die Pfeifenorgel soll in der lateinischen Kirche als traditionelles Musikinstrument
in hohen Ehren gehalten werden; denn ihr Klang vermag den Glanz der
kirchlichen Zeremonien wunderbar zu steigern und die Herzen mächtig zu Gott
und zum Himmel emporzuheben."

Im Sommer 2013 war erstmals eine kostspielige Generalüberholung der Orgel
erforderlich (Entfernung von  Staub sowie Schimmel an hölzernen Orgelpfeifen).
An den Kosten hat der Förderverein auf Antrag des Kirchenpflegers Kajetan
Liedschreiber sich mit einer Spende von 2.000 € beteiligt. Dies war ganz  im
Sinne der Vereinssatzung, die unter Punkt 4 , "die Pflege des Instrumentariums unter
Einbeziehung der neuen Orgel" explizit als Förderzweck erwähnt.