Die Gründung eines Fördervereins

 Angesichts der angespannten finanziellen Situation entsprach auch die von der
 Kirchenmusikerin Christine König gegenüber dem damaligen Pfarrer Alfons Siegl
geäußerte Idee, aus den Mitgliedern des Kirchenchors heraus einen Förderverein
zur Mitfinanzierung einer neuen Orgel zu gründen, auch ganz den Wünschen des
 Kirchenchores. So entstand  am 16.  Februar 1994 bei der Gründungsversammlung ein
 „Orgelbau-Verein" in Egern. Rechtsanwalt Thomas Stadler hatte dafür eine
Vereinssatzung entworfen.

Der Verein erhielt kleinere und größere Spenden und die Jahresbeiträge seiner
Mitglieder. Aber das war trotzdem erst ein mühsamer Anfang. Bis im Mai 1994
 Pfarrer Alfons Siegl den Vereinsvorsitzenden Adi Lintner mit einer sensationellen
Neuigkeit anrief: ,,Wir haben eine Gönnerin, die die Kosten des gesamten
Orgelwerkes bezahlen will.  Aus verständlichen Gründen bat sie aber, ihren Namen
 nicht zu veröffentlichen." Jetzt konnte die Planung für eine neue Orgel erfolgen.
Die Begeisterung für die Idee der Gründung eines Fördervereins war weiterhin
von allen Seiten groß. Aufgrund der schlagartig verbesserten finanziellen Situation
entschied man sich für anspruchsvollere Ziele und ,,überführte"  den ,,Orgelbau-
Verein" in einer weiteren Gründungsversammlung mit 28 Gründungsmitgliedern
am 9.  November 1994  in den ,,Verein zur Förderung der  Kirchenmusik St. Laurentius
 Egern e. V.". Rechtsanwalt Thomas Stadler hatte in der bereits vorhandenen
Vereinssatzung  nur noch den ,,§ 2  Zweck des  Vereins" entsprechend  erweitert und
die Vereinsordnung ergänzt. Auf Grundlage der am 09.11.1994 verabschiedeten
Satzung wurden  bei den sich anschließenden Wahlgängen gewählt:

1.  Vorsitzender: Adolf Lintner 
2. Vorsitzender: Christine König 
Schriftführer: Renate Maier 
Schatzmeister: Maria Thrainer 
 fünf Beisitzer: Diakon Hans Horst, Andrea Füllgraf, Karl Brandi,
Frau  Dr. Schmucker, Thomas Stadler  
Beirat gemäß § 9 der Satzung: Pfarrer Alfons Siegl 
1. Rechnungsprüfer: Edelgard Behrens
2. Rechnungsprüfer: Walter Goosens

 Aus dem Protokoll der Gründungsversammlung geht hervor, dass 25 Gründungsmitglieder
 persönlich anwesend waren; drei weitere ließen sich durch Vollmacht vertreten.


Der Mitgliedsbeitrag wurde für Einzelpersonen auf 40 DM jährlich festgesetzt; 
für Ehepaar auf 60 DM. 
 Am 23.11.1994 erfolgte die Anmeldung zum Vereinsregister und am  2. März 1995 war die  Eintragung vollzogen.

In der Urschrift der Satzung ist in § 2 "Zweck und Aufgaben des Vereins" folgendes ausgeführt:


Zweck des Vereins ist die gemeinnützige  Förderung, Pflege  und

Fortentwicklung der Kirchenmusik.

Der Satzungszweck wird verwirklicht durch die Wahrnehmung insbesondere folgender Aufgaben:

 1. Pflege und Fortentwicklung des kirchlichen Liedgutes, Chorgesangs

    und der kirchlichen Instrumentalmusik,
2. Durchführung von kirchenmusikalischen Veranstaltungen,
3. Anwerbung und Förderung  von Mitgliedern für Chor und Orchester,
4. Ausbau und Pflege des Instrumentariums unter Einbeziehung
    der neuen Orgel,
5. Ausbau und Pflege des Notenarchivs.

 Da die Anonymität der eingangs erwähnten Großspenderin gewahrt blieb und die
 Mehrzahl der Vereinsmitglieder die Höhe des in Aussicht gestellten Betrages nicht
kannte, ging die Spendenbereitschaft ungebremst weiter. So orientierte sich unser
 Gründungsmitglied Agi Sparber am Beispiel ihrer Chor-Schwester Helene Höß, lud
aus Anlass ihres 60ten Geburtstags am 17.  Februar 1995  in die Gsotthaber-Stub'n

ein und erbat - anstelle von Geschenken - Spenden für die neue Orgel:


Braucha tua i nix, aba a Bitte hab ich doch,
unsa Kasse in der Laurenzikirch für die
neue Orgel hat a groß Loch.
A kloane Spende  tat da not, vergelt's Gott.



Bei dieser Aktion kamen mehr als 1.000 DM zusammen, die die Spenderin
ihrerseits auf den runden Betrag von 1.100 DM aufstockte.